Der pubertierende Hund: Wenn dein Junghund plötzlich alles vergisst
Eben war dein Hund noch ein eifriger Begleiter, der auf Zuruf kam und sich orientiert an dir bewegte – und plötzlich scheint er alles vergessen zu haben. Kommandos werden ignoriert, die Ohren stehen auf Durchzug, und neue Eigenarten machen sich bemerkbar. Willkommen in der Pubertät deines Hundes. Diese Phase ist ganz normal – aber sie kann ganz schön fordernd sein.
Was im Hundekopf passiert
Die Pubertät ist nicht nur eine körperliche Entwicklung, sie verändert auch das Gehirn deines Hundes. Hormone wirbeln alles durcheinander. Gelerntes wird kurzfristig überlagert, neue Reize wirken spannender als deine Stimme, und selbst die beste Erziehung scheint auf einmal zu verpuffen. Das ist kein Rückschritt – sondern Teil eines natürlichen Reifungsprozesses.
Gelassen bleiben und Führung zeigen
In dieser Phase braucht dein Hund besonders viel Sicherheit und Orientierung – auch wenn er sich gerade dagegen aufzulehnen scheint. Dein klarer, ruhiger Umgang hilft ihm, sich trotz innerem Chaos an dir zu orientieren. Inkonsequenz oder Gereiztheit verunsichern ihn zusätzlich. Bleib fair, aber bestimmt, und erinnere dich daran: Dein Hund testet nicht dich – er sucht Halt.

Wiederholung ist jetzt wichtiger als Perfektion
Was dein Hund einmal konnte, ist nicht dauerhaft vergessen – auch wenn es so wirkt. Wiederholungen und gezieltes Training festigen die Basis erneut. Wichtig ist, die Erwartungen an das Alter anzupassen. Junghunde sind in dieser Zeit nicht dauerhaft aufmerksam oder zuverlässig – und das ist okay. Druck führt selten zum Ziel, Geduld dafür umso mehr.
Grenzen setzen – aber mit Augenmaß
Gerade in der Pubertät testen viele Hunde ihre Umwelt – nicht aus Trotz, sondern um zu verstehen, wie sie funktioniert. Jetzt ist es wichtig, liebevoll Grenzen zu setzen, die nicht jeden Tag neu verhandelbar sind. Gleichzeitig braucht dein Hund Freiraum, um Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzuentwickeln. Balance und Klarheit sind jetzt die besten Begleiter.
Eine Phase, die vorbeigeht
So fordernd diese Zeit auch sein mag: Sie geht vorbei. Irgendwann wird aus dem wilden Teenager wieder ein verlässlicher Gefährte. Und oft ist gerade die Herausforderung dieser Phase eine Chance, eure Bindung zu vertiefen. Wer seinen Hund durch die Unsicherheit der Pubertät begleitet, stärkt das Vertrauen – und legt den Grundstein für viele entspannte Jahre danach.
